AareLandsGemeinde 11.9.2024 Behördenvernehmlassung Agglomerationsprogramm
Die Kantone Aargau, Solothurn und Luzern haben gemeinsam mit dem Verein AareLand das Agglomerationsprogramm AareLand 5. Generation erarbeitet. An der AareLandsGemeinde vom 11. September im BBZ Olten stellten sie den anwesenden Gemeindevertreterinnen und -vertretern die wesentlichen Inhalte und die vorgesehenen Massnahmen vor.
Um Siedlung und Verkehr gut aufeinander abzustimmen und den gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum AareLand zu stärken, sieht das Agglomerationsprogramm AareLand 5. Generation einige wichtige Infrastrukturprojekte vor. So werden zum Beispiel im Rahmen des Gesamtverkehrsprojekts Oensingen (Kosten: 63 Millionen Franken) mehrere anstehende Strassenbauvorhaben in und um Oensingen koordiniert und konkretisiert. Der Bund plant den Ausbau der Autobahn A1 auf sechs Streifen mit dem Anschlussknoten bei der VEBO; der Kanton sieht mehrere Projekte für die Verkehrsentlastung Oensingen vor, unter anderem die Aufwertung der Ortsdurchfahrt. Ziel des Gesamtverkehrsprojekts ist es, die heute mitten durch Oensingen führende Hauptverkehrsstrasse auf eine weiter südlich gelegene Achse zu verlegen, die direkt an die Autobahn anschliesst.
Ein weiteres wichtiges Projekt des Agglomerationsprogramms AareLand 5. Generation ist der zweite Abschnitt der Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr VERAS (Kosten: rund 30 Millionen Franken). Das Projekt bezieht sich auf die Südumfahrung und beinhaltet einen angemessenen Ausbaustandard der Weltimattstrasse, eine Umgestaltung des Anschlusses an die Suhrentalstrasse sowie eine verbesserte Veloführung im Bereich Suhrentalstrasse / Anschluss Industriestrasse. Der erste Abschnitt (Ostumfahrung) war Bestandteil der 4. Generation des Agglomerationsprogramms AareLand. Das gesamte Projekt VERAS hat zum Ziel, den Siedlungs- und Wirtschaftsraum vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Auch die Anbindung des Wynentals an die A1 und nach Aarau sowie das Velonetz für den lokalen und regionalen Verkehr werden verbessert.
Im Kanton Luzern sind verschiedene Massnahmen zur Erschliessung der wirtschaftlichen Schlüsselareale Reiden-Wikon und Dagmersellen geplant. In Reiden-Wikon fehlt bis heute eine gemeindeübergreifende Abstimmung zur räumlichen, siedlungsplanerischen, wirtschaftlichen, verkehrlichen und landschaftsverträglichen Weiterentwicklung des Areals. Mittelfristig soll ein Leitbild erarbeitet werden, das als Grundlage dazu dient, umfassende Massnahmen in den Bereichen Siedlung, Verkehr und Landschaft zu erarbeiten. In Dagmersellen entwickelt sich das Gebiet Stängelweid zu einem Bildungs- und Dienstleistungshub. Im Gebiet Neumatt soll ein Holzheizkraftwerk die ansässigen Betriebe versorgen, der Planungsprozess ist in Gange. Im Gebiet Grossfeld werden die letzten unbebauten Reserven demnächst überbaut.
Das gesamte Investitionsvolumen des Agglomerationsprogramms AareLand 5. Generation beträgt rund 270 Millionen Franken. Das Agglomerationsprogramm ist Voraussetzung und Grundlage für die Mitfinanzierung von Infrastrukturmassnahmen durch den Bund. Das finalisierte Agglomerationsprogramm AareLand wird im Juni 2025 beim Bund zur Prüfung eingereicht. Bei den durch den Bund mitfinanzierten Infrastrukturen ist der Baubeginn zwischen 2028 und 2031 vorgesehen. Zurzeit liegt der Entwurf des Programms bis am 1. November 2024 zur Mitwirkung und Behördenvernehmlassung auf (www.aareland.ch > Raum & Mobilität > Agglomerationsprogramm AareLand 5. Generation).
Die Inhalte der fünften Generation des Agglomerationsprogramms AareLand werden gemäss den Rückmeldungen aus der Mitwirkung angepasst. Eine wichtige Anpassung ist schon jetzt in Prüfung: Die Trägerschaft des Grossprojekts «Neuer Bahnhofplatz Olten» – eine Massnahme aus der zweiten Generation des Agglomerationsprogramms AareLand – hat mit Abschluss des Vorprojekts diesen Sommer erkannt, dass die Frist des Bundes für die zweite Generation ein erhebliches Terminrisiko darstellt. Damit die Bundesgelder nicht ersatzlos verfallen, wird daher eine Neuanmeldung in der fünften Generation geprüft. Der Entscheid wird im Verlauf der Mitwirkung erwartet.